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Gründung und Aufstieg der Geyer-Werke (1911-1928)

 

Anmerkungen

 

Die Ausführungen zur Geschichte der Geyer-Werke stützen sich, wenn nicht anders angegeben, auf die von den GeyerWerken selbst geführte Firmenchronik, die die Jahre 1911 - 1939 beschreibt. Ab 1932 weist die Chronik größere Lücken auf, die vermutlich durch eine politisch motivierte Selbstzensur nach 1945 entstanden sind. So sind von ursprünglich 14 Bänden nur noch elf, teilweise unvollständig, erhalten. Einzelne Bände weisen eine nachträgliche Paginierung auf, deren durchlaufender Charakter der lückenhaften Überlieferung auffallend widerspricht und hier nicht übernommen wurde. Die Karl Geyer Maschinen und Apparatebau GmbH wurde in den Jahren 1911 - 1926 und 1933 - 1937 in drei Bänden selbständig behandelt, die als „Chronik M.A.“ (im Gegensatz zur „Chronik F.F.“ = Filmfabrik) zitiert werden.

 

Sich so weitgehend auf eine Quelle zu stützen, die als Huldigung an das Lebenswerk von Karl August Geyer verfaßt wurde, birgt die Gefahr, der dort niedergelegten Interpretationen allzu leicht zu erliegen. Daher wurde versucht, Gegenstimmen zu Wort kommen zu lassen, wo dies möglich und geboten schien.

 

 

1 Stindt, Rundgang durch eine Kopieranstalt, in: Lichtbildbühne, Beilage zu Nr. 139, 29. Jg, 17. 6. 1936.

2 Chronik der Karl Geyer Filmfabrik GmbH vorgelegt zu ihrem 10jährigen Bestehen am 15. Juli 1921 (im folgenden: Chronik F.F., Bd. I). Tesch sollte schon im März 1912 wieder ausscheiden und gründete später ein eigenes Kopierwerk, die Internationale Lichtbild-Kopier-GmbH.

3 Karl Geyers Werk, in: Film-Kurier, 15.7. 1920.

4 Karl Geyer-Filmfabrik (Hrsg.), 1911 - 1921, Werbebroschüre, „aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens den Geschäftsfreunden gewidmet“, S. 5. Als ältestes unabhängiges Kopierwerk Berlins wird auch die Firma Kien in Steglitz genannt, die 1905/06 gegründet worden sein soll, vgl. Zimmerschied, Karl, Die deutsche Filmindustrie, Stuttgart 1922, S. 50.

5 Chronik F.F., Bd. 1.

6 Geyer, Karl A., Filmbearbeitung gestern und heute, Vortrag in der Staatlichen Landesbildstelle Hamburg, undatiertes Typoskript (50er- Jahre),

Stiftung Deutsche Kinemathek, Schriftgutarchiv.

7 Chronik F.F., Bd. 1.

8 Arbeitsordnung für die Kino-Kopier-Gesellschaft mbh, 1911, §3.

9 Ebenda.

10 Liesegang, Paul.F., Handbuch der praktischen Kinematographie, Düsseldorf 1916 (4), S. 371.

11 Chronik F.F., Bd. 1.

12 Ebenda.

13 Ebenda.

14 Ebenda.

15 Zur Situation der deutschen Filmindustrie bei Kriegsbeginn vgl. Esser, Michael, Das Zittern der Bilder, in. Bönisch, Monika, Bussemer, Ulrike, Rouette, Susanne (Hrsg.), August 1914: Ein Volk zieht in den Krieg, Berlin 1989.

16 Chronik F.F., Bd. 1.

17 Ebenda. Der Geschäftsaufschwung während des Krieges führte zur Gründung neuer Filmfabriken; 1914 waren es 25, 1918 schon 131, allein in Berlin. Vgl. Zimmerschied, Karl, a.a.O., S. 53.

18 Ebenda.

19 Ebenda.

20 Karlson, Paul, Oskar Messters Arbeiten zum Luftbildwesen, in. Bildmessung und Luftbildwesen, 16. Jg., Heft 4, November 1941, S. 131.

21 Messter, Oskar, Mein Weg mit dem Film, Berlin 1936, S. 85.

22 Vgl. Bauakte Harzer Str. 39, Bd. 1, Bauaufsichtsamt Neukölln.

23 Chronik F.F., Bd. 1.

24 Chronik F.F. i, Bd. 1.

25 Lichtbildbühne, 10. Jg. (1917), No. 42, S. 26.

26 Die vorschriftsmäßige Lagerung in Metallbehältern und -regalen hatte durch die gute Wärmeleitung dieses Materials der raschen Ausbreitung des Feuers Vorschub geleistet. Vgl. Aktennotiz G/Fe v. 6.11.1953, in: Chronik F.F., Bd. 1.

27 Chronik der Karl Geyer Maschinen- und Apparatebau GmbH, Bd. I (ini folgenden: Chronik M.A., Bd. I).

28 Chronik F.F., Bd. 1.

29 Chronik M.A., Bd. 1.

30 Ebenda.

31 Ebenda.

32 Dem Filmkartell gehörten an: Deutsche Filmgewerkschaft, Deutscher Metallarbeiterverband, Deutscher Transportarbeiterverband, Deutscher Holzarbeiterverband, Verband der Zimmerer, Verband der Sattler und Tapezierer, Verband der Maler, Verband der Steindrucker und Lithographen, Verband der Maschinisten und Heizer, Allgemeiner Freier Angestelltenbund, Zentralverband der Angestellten, Deutscher Werkmeisterverband, Gewerkschaftsbund der Angestellten, Gesamtverband kaufmännischer Angestelltengewerkschaften. Auf Arbeitgeberseite standen diesem Zusammenschluß, der die Vielfalt der in der Filmbranche ausgeübten Berufe widerspiegelt, folgende Verbände gegenüber: Arbeitgeberverband der Filmindustrie, Schutzverband Deutscher Filmkopieranstalten, Interessenverband der Filmkopieranstalten, Verband Deutscher Film-Atelier-Besitzer. vgl. Wolffsohn, Karl (Hrsg.), Jahrbuch der Filmindustrie, 1. Jg., 1922/23, Berlin 1923.

33 Spiker, Jürgen, Film und Kapital, Berlin 1975, S. 34.

34 Dieses Kopierwerk ging 1925 in den Besitz der Emelka (Münchner Lichtspielkunst) AG über.

35 Chronik F.F., Bd. 2.

36 Thun, R., Der Film in der Technik, Berlin 1925, S. 149.

37 Interview mit Margarete Grübler vom 17.3.1989, Emil-Fischer- Heimatmuseum Neukölln. Frau Grübler hat von 1920 bis 1945 als Kleberin und Lichtbestimmerin bei Geyer gearbeitet.

38 Geyer, Karl A., Aus der Frühgeschichte des deutschen Films, Vortrag vor der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft, Hamburg, 15.4.1959, Mitschnitt im Archiv der Stiftung Deutsche Kinemathek

39 Wolffsohn, Karl (Hrsg.), Jahrbuch der Filmindustrie, 3. Jg. 1926/27, Berlin 1928, S. 193.

40 Grassmann, Dr. Joachim, Das Deutsche Filmkopiergewerbe. In: Wolffsohn, Karl (Hrsg.), Jahrbuch der Filmindustrie, 4. Jg., Berlin 1930, S. 301f.

41 Vgl. Die Entwicklung der Löhne in der Berliner Filmindustrie, in: Wolffsohn, Karl (Hrsg.), Jahrbuch der Filmindustrie, 1. Jg. 1922/23, Berlin 1923, S. 182 ff.

42 Interview mit Margarete Grübler, a.a.0.

43 Ebenda.

44 Chronik M.A., Bd. 2.

45 Vgl. Interview mit Dr. Joachim Grassmann, Videoband im Archiv des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt/Main.

46 Vgl. Chronik M.A., Bd. 2.

47 Ebenda.

48 Lichtbildbühne No. 289, 4.12. 1926, S. 20.

49 Chronik F.F., Bd. 3.

50 Ebenda.

51 Geyer-Werke AG (Hrsg.), Deutschlands älteste und größte selbständige Filmkopier-Anstalt, Berlin o.J., Werbebroschüre (ca. 1928), S. 9.

 

 

Über den Autor:

Martin Koerber, Leiter der Abteilung Film in der Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin. Zuvor langjähriger fester freier Mitarbeiter von Stiftung Deutsche Kinemathek und Nederlands Filmmuseum, 2003 Berufung zum Professor für Restaurierung von Foto, Film und Datenträgern an der FHTW Berlin.

Seit 1988 verantwortete er zahlreiche Filmrestaurierungen, darunter „Asphalt“, „M“, „Das Testament des Dr. Mabuse“, „Menschen am Sonntag“ und „Metropolis“.1989 konzipierte er die Ausstellung NAHAUFNAHME NEUKÖLLN zusammen mit Heidi Draheim, damals intensive Recherche zur Geschichte der Geyer-Werke und der Kopiertechnik überhaupt. Nebenbei ist er immer noch gelegentlich Autor von Texten zur Geschichte der Filmtechnik und Filmrestaurierung.