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"Kinematograph" (Meyers Großes Konversatonslexikon"

 

Dies erreicht man durch ein auf der Hauptwelle sitzendes dreieckiges

Exzenter C (Fig. 2 u. 5), das den Rahmen, in dem es läuft, stoßweise bewegt.

Dabei bewegt der Rahmen die Vorrichtung A, die mittels zweier Zähne immer wieder nach oben in die Löcher eingreift, die zu diesem Zweck in den Films vorgesehen sind. Auf diese Weise wird der Film stoßweise vorgerückt. Bei der Aufnahme muß der Film während seiner Bewegung vor dem durch das Objektiv fallenden Licht geschützt werden, bei der Projektion dagegen muß während der Bewegung das aus der Lampe L kommende Licht hinter den Bildern abgeschnitten werden. Zu diesem Zweck trägt die Hauptwelle F noch eine Kreisscheibe D (Fig. 3 u. 4), die nur an einem Teil ihrer Peripherie ausgeschnitten ist und sich mit jeder Umdrehung vor dem Objektiv bewegt. Der volle Teil der Scheibe steht vor dem Objektiv, während der Film sich bewegt, der ausgeschnittene Teil gestattet den Zutritt des Lichtes, während der Film ruht.

Um nun die Zeitdauer dieser beiden Stadien nach Belieben regeln zu können, ist die Scheibe aus zwei Teilen DD' zusammengesetzt, die gegeneinander verschoben werden können.

 

In neuerer Zeit werden kleine Kinematographen unter dem Namen Kino von Ernemann in Dresden für Zwecke der Amateurphotographie in den Handel gebracht. Die Anfänge der optischen Darstellungen von Serienbildern reichen auf Plateau (1829), Strampfer (1834) zurück. Feldmarschall leutnant Uchatius projizierte zuerst (allerdings unvollkommene) Bewegungsbilder an die Wand (1853). Vorgänger des neuern K. waren das Elektrotachyskop oder der Schnellseher von Anschütz (1890) und Edisons Kinetoskop (1895), das mit einem die Handlung begleitenden Phonographen verbunden wurde. Kinematographische Apparate zur Vorführung stereoskopischer Bewegungsbilder nennt man Stereokinematographen.

Fig. 4. Kreisscheibe.
Fig. 5. Exzenter.