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Ausschnitt aus Foto Nr. 10

Der Kameramann, der während des Drehens durch seinen Kastensucher das auf dem Kopf stehende Bild der Szene vor sich beäugte , konnte nun mit der freien linken Hand entweder die vertikale Neigung der Kamera oder das horizontale Panorama verstellen, niemals aber beides zusammen, es sei denn, ein Assistent würde

das übernehmen, und dies wäre für die damalige Zeit äußerst ungewöhnlich.

 

In Urban Gads 1921 veröffentlichtem Buch Der Film Seine Mittel – seine Ziele, das im Wesentlichen die Filmarbeit in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg beschreibt, finden wir eine einfühlsame Würdigung der Arbeit des Kamera- Operateurs:

 

"Außer der Kurbel muss der Operateur während der Aufnahmen die Höhen- und Seitenpanoramen bedienen; wenn eine Figur zum Vordergrund geht, muss der Apparat etwas nach oben gedreht werden, damit sie nicht

mit dem Kopf aus dem Rahmen gerät, und wenn sie zur Seite geht, muss man ihr ein wenig folgen, um sie auf der Bildfläche festzuhalten. Der Operateur muss daher mit gespanntester Aufmerksamkeit im Sucher folgen, und oft gehört eine affenartige Behändigkeit dazu, wenn er sowohl das Höhen- wie das Seitenpanorama und die Blende umstellen und gleichzeitig mit der rechten Hand die Kurbel taktfest drehen soll.. . . ."