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"Kinematograph" (Meyers Großes Konversationslexikon)

Der Lumièresche Kinora ist ein kleiner Apparat zur Besichtigung von Serien-Papierbildern, bei dem in ähnlicher, aber einfacherer Weise als beim Mutoskop die hintereinander an einer durch ein Uhrwerk bewegten Achse befestigten Papierbilder (500–600) in rascher Reihenfolge vor dem Auge vorbeigeschnellt werden. Das Kunstmittel, bewegte Szenen photographisch aufzunehmen und durch Vorführung der Bilderserie dem Beschauer sich neu abspielen zu lassen, fand sehr zahlreiche Anwendungen teils zur Analyse schnell sich abspielender Vorgänge, indem man die einzelnen Phasen derselben langsam aufeinander folgen läßt, teils zum Zusammenrücken eines über längere Zeiträume sich erstreckenden Vorganges in eine kurze Zeitspanne.

Fig. 8. Mutoskop.

Am meisten wurden belebte Straßenszenen, Seebilder, Vorgänge in der Tierwelt, chirurgische Operationen etc. dargestellt.

Vgl. Hans Schmidt, Anleitung zur Projektion photographischer Aufnahmen und lebender Bilder (Berl. 1901); Eders »Jahrbuch für Photographie«, 1900 bis 1904 (Halle).

 

 

(vgl. Meyers Großes Konversationslexikon 1905-1909, Bd. 11, S. 19 ff.)